Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht und
dass 2018 sich bis jetzt von seiner Sonnenseite gezeigt hat. Auf uns trifft das
definitiv zu, denn wir haben unser Silvester an der Südküste Ghanas verbracht.
Ein Erlebnis, das schwer in Worte zu fassen ist, aber ich versuch´s dennoch:
Gestartet sind wir am 26.12. von Kumasi aus. Unser
ursprünglicher Plan war es, die Fähre über den Lake Volta im Osten Ghanas zu
nehmen, um so in 3 Tagen in den Süden zu gelangen. Danach wollten wir in Cape
Coast bleiben und dort Silvester verbringen. Naja, dieser Plan war, verglichen
mit dem was wir dann wirklich gemacht haben, echt langweilig. Aber fangen wir
von vorne an.
Vor Weihnachten wollten wir das mit der Fähre checken, aber bei
der Nummer, die wir aus dem Reiseführer hatten, hob niemand ab. Also gingen wir
zum Tourist Office im Cultural Center und fragten dort nach. Die überaus
hilfsbereiten Angestellten versuchten ihr Bestes, konnten jedoch auch niemanden
erreichen. Sie meinten aber, dies sei kein Problem, wir sollten doch einfach
hinfahren. Nach dieser Auskunft checkten wir alles, wie wir dort hinkommen
würden, Übernachtung, etc... Am Abend vor unserer Abreise versuchte Mira dann
aber noch ein letztes Mal dort anzurufen und es hob sogar jemand ab! Allerdings
sagte er uns, dass die Fähre genau in dieser Ferienwoche nicht fahren würde.
Super. Naja egal, dann fahren wir halt direkt nach Cape Coast und machen dort 1
Woche Urlaub, ist auch cool. Also ging's
in der Früh los und nach 4h Fahrt genossen wir schon das Meer mit seinen
mächtigen Wellen.
Strandschwein! |
Außerdem checkten wir im Oasis Beach Resort ein und bezogen
unsere 2 Betten im Bettenlager. Fast alle Gäste dort waren Weiße, Volontäre,
junge Reisende und sogar Familien. Für uns 2 aus dem "Norden", die es
gar nicht gewohnt waren, Weiße zu sehen und dazu noch paar Deutschsprachige,
war es eine willkommene Abwechslung. Später dann am ersten Abend, saßen wir in
der Orange Beach Bar, neben unserer Unterkunft, mit anderen Volontären und
einem Reisenden zusammen. Dort lernten wir auch einige Rastafarians kennen und hockten
bis spät in die Nacht mit ihnen am Strand um ein Lagerfeuer.
Nach einer kurzen Nacht im Bettenlager besuchten wir das
Cape Coast Castle mit Patrick, dem Reisenden vom Vortag. Das Castle war damals
ein wichtiger Knotenpunkt für den Sklavenhandel und dementsprechend groß. Die
Grausamkeiten, die dort den unschuldigen Menschen angetan wurden, werde ich
hier nicht festhalten und lege es aber jedem Menschen nahe, wenn sie oder er
nach Ghana kommt, diesen Ort zu besuchen.
Cape Coast |
Am Abend spielten wir mit unseren neuen Freunden Karten und
redeten über die nächsten Tage. Sie hatten vor nach Busua weiter zu reisen, um dort
Silvester zu verbringen. Da sie nicht die einzigen waren die das dachten,
fuhren wir also am nächsten Tag mit ihnen westwärts die Küste entlang. Unsere
neuen Reisegefährten, deutsche Volontäre, die nahe der Küste bei Gastfamilien wohnen,
arbeiten in unterschiedlichen Bereichen und tun ihr Bestes, um zu helfen. In
dieser Gruppe gibt es eine Krankenschwester, einen Erste-Hilfe-Lehrer, einen
Medizinstudenten, der im Krankenhaus hilft (Sorry Jakob, eine bessere
Bezeichnung find ich nicht :D), zwei die im Waisenhaus arbeiten und Patrick,
den Reisenden. Ich fand, wir waren eine ziemlich coole Truppe. Jedenfalls
verbrachten wir die nächsten Tage in Busua und schliefen in einem etwas
sandigen Bettenlager in der Scorpion Lodge. Die Gäste dort waren wieder nur
Weiße, aber keine Familien, sondern nur junge Menschen.
Scorpion Lodge |
Wir tauschten uns mit anderen Volontären aus, lernten neue
Tricks für das tägliche Leben und hatten viel Spaß. Essen gingen wir ins "Florence",
eine Straßen-Küche mit Sitzmöglichkeiten. Sie hatte ziemlich gutes und billiges
Essen und deshalb suchten wir sie 2x täglich auf und genossen die reiche Palette
an Mahlzeiten und das billige Bier. Hach....
Unser Neujahrsschmaus |
Am zweiten Tag in Busua machte wir mit unser Gruppe einen
Tagesausflug nach Butre, dem noch kleineren Nachbardorf an einer Flussmündung
ins Meer. Um sicher dort hinzugelangen, bezahlten wir ein Guide, der uns den
Weg über den wunderschönen Strand und durch den Regenwald begleitete. Während
in Busua Touristen normal sind, ist Butre ganz anders. Das Dorf ist sehr
abgelegen und gefühlt alle Einwohner leben vom Fischen. Während die Männer in
buntbemalten Holzbooten die Fische fangen, nehmen die Frauen sie vor den
extremst einfachen Hütten aus, räuchern oder verkochen sie. Im Dorf angekommen,
machten wir eine Bootstour den Fluss entlang, um eventuell Tiere wie Krokodile
in den Mangroven zu sehen. Wir haben zwei große Echsen gesehen...
Mira im Regenwald |
Unsere Truppe mit Guide |
Am Abend, es war Vorsilvester, feierten wir am Strand mit
einem riesigen Lagerfeuer, einem Haufen Menschen und viel zu großen Musikboxen.
Dementsprechend ruhten wir uns am 31. etwas aus und wiederholten das Abendprogramm
bei unserer Unterkunft. So war auch der 1. nach etwas kurzen, ereignisreichen
Nächten sehr entspannt.
Am 2. fuhren dann auch schon nach Kumasi zurück in
Begleitung von Patrick, der die folgenden Tage noch bei uns wohnte. Dort
zeigten wir ihm die Stadt und vor allem den großen Markt. Irgendwann musste er aber
doch leider weiterziehen und so waren wir wieder allein und bereiteten uns auf
unsere Arbeit vor.
Die Südküste war erstaunlich und nun kennen wir auch diese
Seite von Ghana. We will come back!
Jan
P.S.: An unsere Reisegefährten: Wir haben die Zeit mit euch
sehr genossen und es war sehr lustig, aber nie wieder Striker! Vielleicht sieht
man sich ja noch, ihr bleibt ja noch ein Weilchen ;)
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