Da alle guten Dinge drei sind, waren wir am Montag
im dritten Dorf des Adumasa Link Projects: Chiransa. Die Schule ist noch
kleiner als die in Bedaase und hat noch weniger Kinder pro Klasse. Wir durften
diesmal bei einer Informatikstunde in der 4. Klasse Primary School teilnehmen.
Erschreckenderweise hatten sie nur einen Laptop für die ganze Schule und
dementsprechend schaute der Unterricht also aus. Der Lehrer, mit gebrochenem
Englisch, versuchte die Computermaus und deren Funktion zu erklären. Ich weiß
bis heute nicht ob die Kinder verstanden haben, dass die Maus den Pointer auf
den Bildschirm bewegt, aber dafür haben sie brav den englischen Satz
nachgesagt. Später an diesem Tag kamen eine Lehrerveinigung und hohe Tiere vom Bildungsministerium,
die natürlich eine Konferenz mit den Lehrern während der Unterrichtszeit
abhalten mussten.
Na gut, was machen die 2 Weißen, die weder bei der Konferenz
auf Twi dabei sein können, noch Unterricht mit 150 Kindern abhalten können? Ich
versuchte mich als Fußballer und spielte in der sengenden Mittagszeit mit circa
60 Kindern. Also, ehrlich gesagt, spielen war das nicht, aber ich lief mit dem
Ball von Tor zu Tor und die Kinder liefen kreischend hinterher. Und ich sag's
euch: Afrikanische Kinder sind schnell. Sehr schnell! Ich finde, dass ich
wirklich nicht langsam bin und schon gar nicht im Vergleich zu 12-jährigen Kids,
aber verdammt sind sie schnell. Sobald sie mir den Ball abgenommen hatten, sah
ich nur eine Staubwolke und hinter ihr einen laufender Junge, der fast auf der
anderen Seite des Spielfeldes war. Nachdem ich mich jedenfalls schweißgebadet
wieder in die Schule verkrochen hatte, trank ich 1 Liter Wasser auf Ex und es
ging mir schon wieder etwas besser. Mira spielte inzwischen mit den restlichen
Kids Seilspringen, was irgendwie auch chaotisch aussah, aber funktionierte. Bis
die Fußballer kamen. Die restliche Zeit spielten wir hauptsächlich irgendetwas,
bis Mr. Fei uns abholte und wir wieder nach Hause fuhren. Ich liebe diese Kids!
Dienstag und Mittwoch waren wir in der Schule
und am Donnerstag wieder im Cultural Center in Bantama/Kumasi. Ich
unterrichtete wieder Mathe, Mira Englisch und wir stellten unsere Batik-Tücher
fertig (find ich ziemlich gut für den ersten Versuch).
Links: Meins Rechts: Miras |
Freitag waren wir auf dem Begräbnis der Königin des Asanti-Kingdoms. Die ist letztes Jahr verstorben und dieses Begräbnis geht zwei Wochen lang, also ein ziemlich großes Ding hier und dementsprechend waren viele Leute da. Wir gingen rein und viele Augenpaare waren auf und gerichtet, sofort sagte ein Mann zu uns das wir auf unsere Taschen aufpassen sollen.... Super auf diese Idee wäre ich nicht gekommen... Ich weiß er meinte es gut, aber einige Kinder liefen uns schweigend hinterher, mit dem Blick auf unsere Taschen und warteten nur darauf, dass wir unachtsam waren. Abgesehen davon war's laut und stank, aber auch interessant. Die Tänzer, die an diesem Tag, die Rituale abhielten, hatten weißes Mehl im Gesicht und trugen einzelne Eier in einer großen Schüssel herum. Wir können uns zwar keinen Reim darauf machen, aber das nächstes Mal nehmen wir einen Freund mit, der kann uns dann das alles erklären was da abgeht, da das ganze Zeug als Außenstehender ziemlich komisch aussah. Außerdem steht bei dem Begräbnis jeden Tag etwas anderes auf dem Programm, also Kultur pur. Aber mir war das zuviel, ich bin eh schon krank (ja, ich habe es geschafft mir eine Erkältung zu holen). Also gingen wir und hatten nur noch ein kurzes Gespräch mit einem Hüttenältesten mit einer Schrotflinte, die er mir dann andrehen wollte. Als er sagte, dass ich Mira bei ihm lassen und gehen sollte, bat ich doch um die Waffe und dann sollte er nochmals drum bitten. Nach kurzem Gelächter und Handschlägen, versprachen wir ihm, dass wir noch einmal kommen und er mir Schießunterricht geben könne. So aufregend wie das Begräbnis auch war, ich fand den Weg dorthin und auch zurück noch interessanter. Wir sind nämlich durch einem kleinen Teil des größten Marktes von Westafrika hindurchgegangen und der ist ganz und gar nicht klein! Es gab dort alles auf den Straßen und die Menschen riefen und handelten. Es war atemberaubend. Wir werden mal einen ganzen Tag dort verbringen, aber trotzdem werden wir immer noch nicht alles sehen.
Momentan schreibe ich diesen Blogeintrag neben
den Vorbereitungen einer Hochzeit in unseren Garten. Ja ein Freund von Mr. Fei
heiratet heute, der bot unseren Garten an. Kein Stress, vielleicht kann ich
etwas Kuchen oder so abgreifen. JEDENFALLS IST ES ZIEMLICH LAUT DA DIE BOXEN
2,5 METER HOCH SIND. ABER HE, PARTY HARD!
So ich wünsch euch eine schöne Woche und eine
glückliche Vorweihnachtszeit. Mira und ich merken noch nichts davon.
Jan
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